Jahresrückblick „Aktion Direkthilfe“

2019 war ein gutes Jahr für die Aktion Direkthilfe. Wir haben es mit unermüdlichen Helfern und treuen Spendern geschafft, das Projekt ambulante
Arztpraxis für den ländlichen Raum von Kiew innerhalb eines Jahres abzuschließen.

Im Jahr 2018 lernten wir unseren Fahrer in Kiew, Oleg kennen, der unsere Fahrer tief beeindruckte. Oleg hat dort eine Organisation gegründet, in der Ärzte und
medizinisches Fachpersonal an ihren freien Tagen ehrenamtlich und für die Bedürftigen und Binnenflüchtlinge kostenlos arbeiten. Sein Plan war, im
ländlichen Umfeld von Kiew einen Krankenwagen als ambulante Arztpraxis einzusetzen und mit einem kleineren Bus die Ärzte und medizinisches Gerät zu
transportieren und Zubringerdienste zu leisten.

Die Resonanz auf unseren Spendenaufruf zur Realisierung dieses Plans war überwältigend. So konnten wir im Frühjahr einen Krankenwagen kaufen. Obwohl
er frisch durch die Inspektion und über den TÜV gekommen war, blieb er bei der Überführung kurz vor der polnischen Grenze liegen. Es war nur eine Düse
verstopft, aber dies war nicht leicht zu erkennen. So musste der Krankenwagen erst beim Händler noch einmal inspiziert werden. Dann musste er ganz schnell in
die Ukraine überführt werden, sonst wären die Ausfuhrpapiere verfallen und die aufwendige Beantragung wäre erneut angefallen. Ruth und Hanspeter Hartmann fuhren zum zweiten Mal innerhalb von zweieinhalb Wochen nach Kiew.

Inzwischen ist der Krankenwagen als mobile Arztpraxis und als Krankentransporter im Dienst. Viele arme, alte und kranke Menschen aus entlegenen Dörfern bekommen so in diesem Land ohne Krankenversicherung die Möglichkeit zu einem Arztbesuch.

Im Herbst konnten wir nach intensiver Suche einen Ford Transit erwerben. Er hat 17 Sitze und wurde bisher für Behindertentransporte eingesetzt. Wir haben ihn
beim Herbsttransport mit überführt. Neben der Anschaffung des Krankenwagens und des Ford Transit haben wir in diesem Jahr 6 Hilfstransporte durchgeführt.

Unsere Partner vor Ort sind in Kiew die Organisation von Oleg in Zusammenarbeit mit der Caritas. In Czernovitz arbeiten wir weiterhin zusammen
mit Ludwig und der Kolpingfamilie sowie dem Roten Kreuz. Auffällig war, dass wir in diesem Jahr außergewöhnlich viel medizinisches Gerät gespendet bekamen, welches in der Ukraine eine sinnvolle Zweitverwendung findet.

Unsere Fahrer waren im Frühjahr Hanspeter Hartmann, Achim Borchers, Mario Pleyer und Josef Kammerschen. Begleitet wurden sie von Annika Borchers und
Ruth Hartmann. Im Herbst fuhren Edi Riepert, Mario Pleyer, Achim Borchers, Robert Theis und Hanspeter Hartmann. Beim Sammeln für einen Hilfstransport
sind in 6 Gemeinden rund 180 Personen beteiligt.

Noch etwas zur Statistik:
Seit 1988 haben wir 139 LKW Ladungen mit 1.668.000 kg Hilfsgütern zu notleidenden Menschen gebracht und dabei rund 500.000 km zurückgelegt.
Diesen langen Weg konnten wir nur gemeinsam gehen. Wir bedanken uns herzlich bei allen fleißigen Helfern und treuen Spendern. Nur gemeinsam mit
Ihnen ist es dem Arbeitskreis Direkthilfe möglich, hilfsbedürftigen Menschen in ihrer Heimat ein etwas lebenswertes Leben zu ermöglichen.

Im Namen des Arbeitskreises Direkthilfe bedanken wir uns sehr herzlich für Ihre Hilfe und Ihre Spenden im vergangenen Jahr. Bitte bleiben Sie uns auch in
Zukunft gewogen.

Wir wünschen Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches 2020.

Für den Arbeitskreis Direkthilfe
Gisela Alt und Ruth Hartmann